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14.04.2022

Die Klassiker kommen nie aus der Mode

Von Sandra Nobre

DIE KLASSIKER KOMMEN NIE AUS DER MODE 
Der Kunst auf der Spur in Lissabon . ..

 

Es gibt Orte, die nie aus der Mode kommen. Orte, die sich bei jeder Veranstaltung neu erfinden; die bei jedem Besuch aufs Neue überraschen; die unvergessliche Momente bieten. Wie könnte man die Emotionen einer live gesungenen Arie oder eines Ballettes nicht fühlen? Wie könnte man die architektonischen Linien eines Gebäudes nicht bewundern? Mit jeder Saison wechselt das Programm und deshalb fehlt es auch nie an Gründen, um wieder an dieselben Orte zurückzukehren.

 

Basílica da Estrela

 

Die Kuppel der Basilika beherrscht den Himmel über Lissabon. Das Gebäude im Stil des Spätbarocks zählt zu den bedeutendsten Werken der portugiesischen Kunst aus der zweiten Hälfte des 18. Jh. Ihr Bau steht mit einer Legende in Verbindung: Als Prinzessin D. Maria ihren Onkel D. Pedro III. heiratete, gelobte sie, nach der Geburt ihres ersten Kindes ein Kloster für den Orden der Unbeschuhten Karmelitinnen zu errichten. Nachdem dieser Wunsch in Erfüllung gegangen war, begannen die Arbeiten im Jahre 1777 als D. Maria I. bereits den Thron bestiegen hatte und obwohl das Kind bereits kurz nach seiner Geburt gestorben war.
Die Basilika, die 1788 eingeweiht wurde, beherbergt viele Schätze, z. B. die Figuren an der Fassade, die auf das Mysterium des Heiligsten Herzen Jesu anspielen, das Bild mit dem Abendmahl am Hauptaltar und die Krippe mit 500 Terrakottafiguren von Machado de Castro. Das Grab der Königin ist ein Nationaldenkmal. Wer genügend Schwung hat, kann die 114 Stufen zur Terrasse hochsteigen und den Blick vom Tejo-Fluss bis zur Serra de Sintra genießen. Danach können Sie sich im romantischen Garten Jardim da Estrela auf der anderen Straßenseite ausruhen.

Praça da Estrela, Lissabon
Täglich
Tel. (+351) 213 960 915

Convento do Carmo


Das Kloster wurde 1389 auf Geheiß von D. Nuno Álvares Pereira errichtet, der später selbst in den Konvent eintrat und sich dem religiösen Leben widmete. Heute erinnert es an das verheerende Erdbeben von 1755, das die Hauptstadt verwüstete. Von dem ursprünglichen Gebäude blieben nur die Reste der unbedachten Kirchenschiffe stehen, die ein lauschiges Plätzchen bilden, das seine Besucher verzaubert. Im Jahr 1836 wurde der noch bewohnbare Teil in eine Kaserne, das Quartel do Carmo, umgewandelt, die am 25. April 1974 eine wichtige Rolle bei der Nelkenrevolution und dem Ende des „Estado Novo“ spielte.
Nach der Auflösung des Ordens zog das Museum für Archäologie in das Gebäude ein, das neben wichtigen Exponaten des nationalen Erbes auch bedeutende Sammlungen mit Stücken verschiedener archäologischer Ausgrabungen präsentiert. Zum Bestand des Museums gehören Artefakte und Werke, die von der Urgeschichte bis in unsere Zeit reichen. Es werden Führungen angeboten.

Largo do Carmo, Chiado, Lissabon
10:00 - 18:00 Uhr Sonntags geschlossen
Tel. (+351) 213 460 473
www.museuarqueologicodocarmo.pt

Museu Nacional dos Coches


Dieser Spaziergang lädt zu einer Reise in die Zeit der Könige und Königinnen ein und präsentiert verschiedene Fahrzeuge des Adels, angefangen bei Kaleschen, über große Kutschen und Prunkkarossen bis hin zu Ausflugskutschen aus dem 16. bis zum 19. Jh., die in der Mehrheit aus dem portugiesischen Königshaus stammen. Die Sammlung des nationalen Kutschenmuseums zählt zu den bedeutendsten ihrer Art, da sie einen Blick auf die technische Entwicklung der von Tieren gezogenen Fahrzeuge sowie auf die künstlerische Gestaltung der Kutschen bis zum Ankunft des Automobils erlaubt. Das ursprüngliche Museum stammt aus dem Jahr 1905, ist aber seit 2015 in neuen Räumlichkeiten untergebracht, die eine größere Ausstellungsfläche bieten und es zum meist besuchten Museum Portugals machten.

Avenida da Índia, 136, Belém, Lissabon
10:00 - 18:00 Uhr Montags geschlossen
Tel. (+351) 210 732 319
museudoscoches.gov.pt
Foto: João Paulo Ruas

Centro Cultural de Belém


Das Kulturzentrum von Belém liegt in einem Viertel voller historische Monumente und zählt seit seiner Errichtung zu den umstrittensten Gebäuden der Stadt. Das Zentrum, das ursprünglich als Sitz für die portugiesische EU-Ratspräsidentschaft im Jahr 1992 gedacht war und dann als Kulturzentrum genutzt werden sollte, wurde am selben Ort wie die wichtige Ausstellung „Exposição do Mundo Português“ des Jahres 1940 errichtet. Das Projekt des Architekten Manuel Salgado besteht aus einem Ausstellungs-, einem Veranstaltungs- und einem Kongresszentrum sowie verschiedenen Bereichen im Freien. Seit 2007 ist hier auch das Museu Coleção Berardo mit einer Sammlung für Design und moderne Kunst untergebracht. Mit der Eröffnung des CCB veränderte sich das kulturelle Angebot der Stadt und das Programm spiegelt die Bedeutung, die diese Einrichtung erlangt hat, wider, die mittlerweile eine wichtige Bühne für Künstler, speziell in den Bereichen Musik und Tanz ist. Außerdem gibt es Angebote für die ganze Familie sowie Angeboten an den Wochenenden.

Praça do Império
Täglich
Tel. (+351) 213 612 627
www.ccb.pt

 

Palácio Nacional da Ajuda


Als das Erdbeben Panik in Lissabon verbreitete, wurde der seismisch relativ stabile Bereich von Belém-Ajuda am wenigsten von der Katastrophe heimgesucht. Obwohl die königliche Familie überlebte, fühlte sich König D. José I. in den aus Stein und Kalk gefertigten Gebäuden, deren Einsturz er beigewohnt hatte, nicht mehr sicher. Da er eine sicherere Residenz wünschte, ließ er einen Palast aus Holz errichten, das er für erdbebensicherer hielt. Der Palast war, bis zur Ausrufung der Republik, Sitz der verschiedenen Königshöfe und wurde, nachdem die königliche Familie nach Brasilien ins Exil geflohen war, geschlossen. Im Jahr 1968 öffnete er sein Tore für die Öffentlichkeit und präsentierte mit historischer strenge die Räumlichkeiten und Sammlungen des portugiesischen Königshauses vom Ende des 18. Jh. mit Schmuck, Textilien, Möbeln, Gläsern und Keramiken sowie Sammlungen mit Gemälden, Skulpturen und Fotografien, die den Palast zu einer der bedeutendsten Sammlungen der dekorativen Kunst des Landes machen. Zum Schutz der Exponate vor Verfall werden viele Stücke nur in zeitlich beschränkten Ausstellungen gezeigt. Der als Nationaldenkmal klassifizierte Bau wird außerdem für viele offizielle Anlässe des portugiesischen Staates genutzt. Es lohnt sich, den Staub der Geschite wegzublasen und den Palast näher kennenzulernen.

Largo da Ajuda, Lissabon
10:00 - 18:00 Uhr Mittochs geschlossen
Tel. (+351) 213 637 095
www.palacioajuda.gov.pt
Foto: Brisid H

Fundação Calouste Gulbenkian


Das Erbe von Calouste Sarkis Gulbenkian (1869-1955), Geschäftsmann, Kunstsammler und Philanthrop armenischen Ursprungs und ein Kind des Osmanischen Reichs, verbrachte die letzten Jahre seines Lebens in der portugiesischen Hauptstadt, wo er eine Stiftung zugunsten der Menschheit hinterließ. Die den Künsten, den Wissenschaften und der Erziehung gewidmete Stiftung ist seit 1956 Sitz eines Museums mit der privaten Sammlung des Mäzen mit sechstausend Stücken verschiedener Stilrichtungen und Epochen der ägyptischen, römisch-griechischen und islamischen Kunst sowie einer René Lalique, dem französischen Glas- und Schmuckmeister, gewidmete Sammlung. Das Zentrum für Moderne Kunst (CAM) rundet den Kunstbestand mit Werken des 20. und 21. Jh. ab. Des Weiteren haben hier der Chor Coro da Orquestra Gulbenkian, eine Kunstbibliothek und eine Wanderausstellung ihren Sitz und es finden Konferenzen und zahlreiche Musikveranstaltungen statt. Im Freien lädt der von den Landschaftsarchitekten António Viana Barreto und Gonçalo Ribeiro Teles angelegte Garten zu einem Spaziergang oder zur Lektüre eines Buchs an einem der vielen lauschigen Plätzchen ein. Die Cafeteria und das Restaurant der Fundação Calouste Gulbenkain bieten ein schmackhaftes Angebot und im Hauptgebäude sowie im CAM stehen Merchandising-Artikel des Museums sowie Bücher zum Kauf bereit.

Av. de Berna, 45 A, Lissabon
10:00 - 18:00 Uhr Dienstags geschlossen
Tel. (+351) 217 823 700
www.gulbenkian.pt
Foto: João Pimentel Ferreira

Teatro Nacional de São Carlos


Es werden die Meisterwerke der großen Komponisten gesungen und die Konzerte für Symphonieorchester präsentiert. Der am 30. Juni 1793 eröffnete symbolträchtige Theatersaal, der spezielle für Opern ausgelegt ist, ist nach wie vor unvergleichlich. Das Theater selbst bietet ein ständiges Programm in drei verschiedenen Räumen an: dem Sala Principal, dem Salão Nobre und das Foyer. Am Ende jeder Spielzeit findet einen Monat lang das Teatro ao Largo im Freien statt, der Musik und den darstellenden Künsten gewidmet ist. Der Eintritt ist frei. Das Theater ist Teil der Europäischen Route Historischer Theater und bietet, nach Anfrage, Führungen an, die eine einmalige Gelegenheit für einen Blick hinter den Vorhang bieten.

R. Serpa Pinto, 9, Chiado, Lissabon
Tel. (+351) 213 253 045
www.tnsc.pt

 

Museu de Lisboa - Teatro Romano


Es ist als würden wir das Innere der Erde betreten: Zwischen zwei Gebäuden aus verschiedenen Epochen, eines aus dem 18. Jh. und das andere vom Ende des 19. Jh., ein Beispiel der industriellen Architektur, in dem früher eine Druckerei und eine Kofferfabrik untergebracht waren, wurde vor 220 Jahren eines der wichtigsten Monumente der römischen Stadt Olisipio in der Provinz Lusitania entdeckt: ein Hafen. Erst im Jahr 1798 wurden während des Wiederaufbaus der Stadt unter dem Marques de Pombal nach dem großen Erdbeben das unter Kaiser Augustus errichtete Theater entdeckt, das seit dem 4. Jh. n. Ch. verschüttet war. Im Ausstellungsbereich und im archäologischen Zentrum des Museums sind archäologische Stücke aus der Römerzeit wie Kapitelle, Säulenbasen, Skulpturen, Inschriften und Keramiken zu sehen.

Rua de S. Mamede, 3A, Castelo, Lissabon
10:00 - 18:00 Uhr Montags und sonntags geschlossen
Tel. (+351) 218 172 450
www.museudelisboa.pt
Foto: TurismoenPortugal

Jardim Botânico de Lisboa


Der botanische Garten ist die grüne Lunge der Stadt. Er wurde in der Mitte des 19. Jh. auf Initiative des Conde de Ficalho und von Andrade Corvo, einem an der polytechnischen Hochschule tätigen Professor, als wissenschaftlicher Garten für die Lehre und Forschung der Botanik an dieser Einrichtung angelegt. Die ersten Gärtner haben eine Vielzahl von Pflanzen aus allen Teilen der Welt, die unter portugiesischer Herrschaft standen, gesammelt. Der Boden war fruchtbar und die Pflanzen gediehen mit Leichtigkeit, sodass schnell eine grüne Insel innerhalb des Stadtzentrums entstand. Der Reichtum an tropischen Pflanzen aus Neu Seeland, Australien, China, Japan und Südamerika sind ein Beweis für das milde Klima Lissabons und die einzigartigen Mikroklimata, die hier geschaffen wurden. Hier sind auch einige bemerkenswerte Sammlung zu sehen, wie die Palmen, die von allen Kontinenten stammen, und die Sagopalmfarne, ein Aushängeschild des Gartens. Hier, wie in einem Theatersaal, bringt der Saisonwechsel eine Vielfalt an Farben und Tönen hervor, die von den Vögeln und dem Licht- und Schattenspiel während des Tages noch verstärkt werden.

Rua da Escola Politécnica 56/58, Príncipe Real ao Rato, Lissabon
09:00 bis 20:00 Uhr Täglich
Tel. (+351) 213 921 800
www.museus.ulisboa.pt
Foto: Paul Hermans

Casa Fernando Pessoa


„Ich weiß nicht, was morgen kommt. (Não sei o que o amanhã trará.)”, schrieb Fernando Pessoa (1888-1935) mit Bleistift am Vorabend seines Todes als seine letzten Worte. Und wir wissen nie, was wir morgen wissen werden, denn es gibt noch viel zu entdecken über die Welt des berühmtesten Namens der portugiesischen Literatur. Er schrieb seit seiner Kindheit nicht nur zwanghaft, sondern bewahrte auch fast alles auf, was er schrieb. Es gab eine Truhe, in der er mehr als 25.000 Seiten mit Poesie, Erzählungen, Literaturkritik, Übersetzungen, losen Texten, astrologischen Schriften auf Portugiesisch, Englisch oder Französisch, per Hand oder Maschine geschrieben, aufbewahrte. Er unterschrieb mit verschiedenen Namen, als ob diese Personen in ihm lebten und nannte sie Heteronyme, wobei die bekanntesten dieser Persönlichkeiten wohl Alberto Caeiro, Ricardo Reis, Álvaro de Campos und der Halbheteronym Bernardo Soares sind. Diese Sammlung ist heute auf die Nationalbibliothek und das Haus, in dem er die letzten fünfzehn Jahre seines Lebens verbrachte und das heute seinem Leben und Werk gewidmet ist, verteilt. Außerdem sind hier einige Möbel, Gegenstände und persönliche Dokumente zu sehen. Der Ort ist ein Muss für jeden, der den Mensch und Autor kennenlernen möchte, falls man diese beiden Facetten überhaupt trennen kann. Zum Programm gehören auch Lesekreis, Workshops, Führungen, Buchvorstellungen und Konzerte. Eine herrliche „Unruhe“ für alle, die diesen Autor lieben. Um diese Tour der Klassiker abzurunden, sollten Sie das Buch „Lissabon – Was ein Tourist sehen sollte“ des Verlags Livors Horizonte lesen, ein Touristenführer, der von Fernando Pessoa selbst geschrieben wurde und der die wichtigsten Punkte der Stadt behandelt.

Rua Coelho da Rocha, 16, Campo de Ourique, Lissabon
10:00 - 18:00 Uhr Sonntags geschlossen
Führungen: auf portugiesisch – Mo., Do. und Sa., 15:00 Uhr; auf englisch – Mo., Fr. und Sa., 11:30 Uhr.
Tel. (+351) 213 913 270
www.casafernandopessoa.pt

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